Märkische Allgemeine Zeitung vom 09.08.2017:

Nauen Eine Freizeitoase ist entstanden

Nach der fast einjährigen Umgestaltung ist das Stadtbad Nauen am Mittwoch feierlich eröffnet worden. Nunmehr gibt es einen neuen Eingangsbereich, der aus zwei flachen Gebäuden besteht. In einem befinden sich die Umkleiden und Sanitäranlagen, in dem anderen die

 

Nauen. Bis zum Abend des letzten Tages haben die Firmen noch fieberhaft am neuen Eingangsbereich fürs Stadtbad gearbeitet. Zur feierlichen Eröffnung am Mittwoch war dann alles fertig, konnte das Ensemble samt Vorplatz übergeben werden. Ab jetzt gelangen die Gäste zwischen zwei Gebäuden auf die beliebte Freizeitanlage an der Karl-Thon-Straße. Eines der Gebäude ist den Umkleiden und Sanitäranlagen vorbehalten, das andere beherbergt den Wellnessbereich mit Sauna, zu dem auch ein Saunagarten gehört, sowie eine Cafeteria und Küche.

„Das ist schon sehr interessant, was hier so passiert ist“, sagte Irene Desens, die seit 50 Jahren in Nauen wohnt. „Hier habe ich auch damals meine Schwimmprüfung gemacht“, meinte die 68-Jährige. Sie gehörte zu denen, die zur Eröffnung hautnah dabei sein durften, als das symbolische Band durchschnitten wurde. Auch Manuela Klein-Kauk vom Blinden- und Sehbehindertenverband ist begeistert. „Ich finde den großzügigen Eingangsbereich mit der großen Treppe und der Rampe toll.“ Ein Blindenleitsystem ist ebenfalls integriert.

Vor zahlreichen Nauenern sprach Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD) von einer „bemerkenswerten Leistung. Die Umgestaltung hat nicht mal ein Jahr gedauert.“ Und dies trotz Unwägbarkeiten, zu denen unter anderem der zusätzliche Abbruch alter Fundamente gehörte, die überraschend aufgetaucht waren, oder auch die Entsorgung von kontaminiertem Boden.

Insgesamt 2,9 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, das von der kommunalen Dienstleistungsgesellschaft Nauen (DLG) begleitet wurde. Deren früherer Chef – der Anfang 2016 überraschend verstorbene Markus Kumer – hatte es damals vorangetrieben. Sein Nachfolger Carsten Zieris brachte das Vorhaben zu Ende. „Es kann sich sehen lassen“, sagte er und geht davon aus, dass künftig noch mehr Menschen das Stadtbad besuchen – auch von weiter her – „wenn sich herum spricht, wie toll es hier ist“. Denn es gibt jetzt nicht nur die Eingangsgebäude, sondern auch die Freifläche wurde umfassend neu gestaltet.

So existiert jetzt ein Fitnesspfad, auf dem man sich an verschiedenen Geräten sportlich betätigen kann. Und den Kindern steht nun ein tolles Holzspielschiff zur Verfügung, auf einem Wasserspielplatz können sie nach Herzenslust herumplanschen und außerdem drei Schaukeln in Besitz nehmen.

Das Besondere: Die Freizeitfläche samt Sauna und Cafeteria ist ganzjährig nutzbar. Dies betonte Bürgermeister Fleischmann. „Der Stadtbadumbau ist eines der Schlüsselprojekte im Rahmen des Programms Soziale Stadt. Damit wird nicht nur das Wohngebiet aufgewertet, sondern es ist ein Gewinn für die ganze Stadt.“ 1,4 Millionen Euro an Fördermitteln von Land und Bund flossen in das Vorhaben.

Dass das Geld gut angelegt ist, davon konnte sich Staatssekretärin Ines Jesse überzeugen. „Mich als Falkenseerin freut es, dass in einer Nachbarkommune so ein tolles Projekt realisiert worden ist. Damit ist ein Treffpunkt für generationsübergreifende Begegnung entstanden“, lobte sie. Andere Kommunen sollten dies als Vorbild nehmen, es sei ein schönes Beispiel für Integration und gesellschaftliche Teilhabe. Bisher habe Nauen schon 3,3 Millionen Euro aus dem Programm Soziale Stadt erhalten.

Am Beginn des Vorhabens stand ein Architektenwettbewerb, den Jan Frechen mit seinem Team gewonnen hatte. Im Wesentlichen wurde der Entwurf auch so umgesetzt. „Es ist schon ein Glücksmoment, dass so gebaut werden konnte, wie es gedacht war.“ Entstanden sei ein neues Stück Stadt – geschwungene Linien, viel Holz und grüne Fassadenelemente, die sich in die Landschaft einfügen.

Geblieben ist aber der Name „Stadtbad Nauen“ – trotz des Namenswettbewerbes. „Für die Nauener bleibt es weiterhin das Stadtbad und die Älteren sprechen sogar immer noch von der Badeanstalt“, begründete Vize-Bürgermeisterin Marion Grigoleit die Entscheidung.

Von Andreas Kaatz


Märkische Allgemeine Zeitung vom 29.09.2016:

Stadtbad ist bald ganzjährig geöffnet

Für das neue Eingangsportal des Nauener Stadtbades sowie die Umgestaltung der Außenanlagen wurde gestern die Grundsteinlegung gefeiert. Eines der beiden geplanten Gebäude soll künftig als Begegnungszentrum für die Einwohner des benachbarten Wohngebietes dienen, so dass die Freizeitanlage dann ganzjährig nutzbar ist.

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Unterstützt vom sechsjährigen Pepe Meger nahmen Detlef Fleischmann (r.) und Carsten Zieris die Grundsteinlegung vor. Quelle: Tanja M. Marotzke

Nauen. Der Bagger knabbert das erste Mal am alten Sanitärgebäude des Stadtbades. Lkws kommen, laden auf, fahren wieder weg, kommen erneut. Alles in Sekundenschnelle. Eine Minute später ist nichts mehr zu sehen vom Gebäude. In einem Zeitrafferfilm zur Grundsteinlegung wurden am Donnerstag die vorbereitenden Arbeiten fürs nächste Nauener Großprojekt gezeigt: den neuen Eingangsbereich mit Sanitärtrakt und Begegnungszentrum.

Ganz so schnell wird es mit dem Neubau nicht gehen, der Fertigstellungstermin ist trotzdem sportlich: Zu Saisonbeginn im nächsten Jahr – am 22. Mai – sollen die Arbeiten beendet sein, einschließlich der Gestaltung der Außenanlagen. Am Donnerstag wurde nun der Auftakt für das Vorhaben gefeiert, das rund 2,3 Millionen Euro kosten wird.

„Das Stadtbad soll künftig nicht nur von Mai bis September geöffnet sein, sondern ganzjährig als Ort der Begegnung dienen“, sagte Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD). Gemeinsam mit Carsten Zieris, Geschäftsführer der Dienstleistungsgesellschaft, nahm er den symbolischen Akt vor und versenkte die Kapsel mit Bauplänen, einer MAZ-Ausgabe und Münzen. Seinen Hammerschlag widmete Zieris seinem Vorgänger Markus Kumer, der Anfang des Jahres überraschend verstorben war und großen Anteil daran hat, dass das Projekt soweit vorangekommen ist.

Der Eingangsbereich wird künftig aus zwei architektonisch interessanten Gebäuden bestehen – einem kleineren und einem größeren. Torhaus nennt es Karsten Waldschmidt vom Architektenbüro NPS, das den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen hat. Zwischen den beiden Flachbauten werden die Besucher des Stadtbades die Freizeitanlage künftig betreten können. „Wir werden hier ein sehr schönes Eingangsportal mit zwei Gebäuden bekommen, ein richtiges Schmuckkästchen für die Stadt Nauen“, sagt Waldschmidt, der von einem Hingucker spricht. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass man das Projekt gegenüber dem ursprünglichen Entwurf etwas verkleinern musste, da doch nicht so viele Fördermittel zur Verfügung stehen wie anfangs erhofft.

Das kleinere Gebäude soll dem Schwimmbadbetrieb mit Umkleiden und Duschen vorbehalten sein. In das größere Haus, das ganzjährig nutzbar ist, kommen ein Begegnungscafé, ein Imbiss- sowie ein Wellnessbereich mit Sauna. Im Außenbereich entstehen für die Kinder ein Kletterschiff und ein Wasserspielplatz. Auch ein Fitnesspfad ist geplant. Gefördert wird das Projekt über das Programm „Soziale Stadt“. Auf diese Weise soll das benachbarte Plattenbaugebiet Nauen Ost aufgewertet werden.

Von Andreas Kaatz


Märkische Allgemeine Zeitung vom 29.09.2016:

Nauen Neuer Pendlerparkplatz am Bahnhof

Eine weitere Stellplatzanlage mit 213 Parkplätzen hat die Stadt Nauen am Donnerstag am Bahnhof offiziell freigegeben. Damit wird es Pendlern deutlich erleichtert, ihre Fahrzeuge abzustellen. Seit Jahren ist die Parkplatzsituation in dem Bereich stark angespannt. Deshalb hatte die Stadt vor Längerem eine unbefestigte Fläche am Bahndamm zum Parken angepachtet.

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Donnerstagmittag wurde die neue Stellplatzanlage offiziell freigegeben (v.r.): Bürgermeister Detlef Fleischmann, Bauamtsleiter Stefan Lux, Arnim Bandur (CDU), Manuel Meger (LWN) und Detlef Guder von der DLG. Quelle: Andreas Kaatz

Nauen. Gute Nachrichten für Pendler. Seit Donnerstag stehen am Bahnhof 216 weitere Stellplätze zur Verfügung. Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD) übergab die neue P+R-Anlage am Mittag. Damit hat sich die Gesamtzahl der Stellplätze in dem Bereich nahezu verdoppelt. „Ich kann nur hoffen, dass die Parkplätze jetzt ausreichen“, so der Bürgermeister. Angesichts von 3500 Pendlern täglich glaubt er jedoch, dass zumindest in einigen Jahren eine erneute Erweiterung notwendig sein könnte. Platz wäre genug. Denn neben den 5000 Quadratmeter, die jetzt als Parkplatz dienen, stehen im hinteren Bereich noch weitere 0,7 Hektar zur Verfügung, die die Stadt ebenfalls der Bahn AG abgekauft hat.

Die Parkplatzsituation am Bahnhof Nauen ist seit vielen Jahren angespannt, die vorhandenen 162 befestigten reichen schon lange nicht mehr aus. Deshalb hatte die Kommune unlängst eine unbefestigte Fläche am Bahndamm von der Bahn AG gepachtet. Auch dort ist am Tage kaum ein freier Platz zu finden.

Fleischmann erinnerte daran, dass es bei dem Vorhaben einige Dinge gab, die nicht vorhersehbar waren. So musste man bei dem Bauvorhaben damit rechnen, dass auch Bombenblindgänger gefunden werden. Denn beim Bombardement am 20. April 1945 fielen rund 71 Tonnen Bomben auf Nauen. Bekannt war, dass es auf der jetzigen Fläche 13 Trichter gab. Blindgänger indes fand man nicht, dafür aber unter anderem fast 5000 Stück Handwaffenmunition, fünf Stück explosive Kampfmittel sowie 90 Kilogramm Kampfmittel ohne Sprengstoff. Hinzu kamen Unmengen an Schrott, darunter Bombensplitter.

Ein weiteres Handicap war die Tatsache, dass die Fläche Jahrzehnte lang als Bahnbetriebsfläche diente und somit unter anderem mit Öl und Schmierstoffen kontaminiert war. Dies erforderte einen Bodenaustausch. Als dann die Pflasterarbeiten beginnen sollten, kam die nächste Hiobsbotschaft: In den oberen Bodenschichten wurden Unmengen an Torf gefunden, teilweise lagen die Linsen nur 20 Zentimeter unter der Oberfläche – insbesondere da, wo sich Bombentrichter befanden. Bei den Explosionen war der in der Tiefe lagernde Torf offenbar nach oben katapultiert worden. Es blieb nichts anderes übrig, als den Boden auszutauschen – deutlich mehr als ursprünglich geplant war. Das war teuer und zeitaufwendig. Damit konnte der Fertigstellungstermin Weihnachten 2015 nicht mehr gehalten werden.

Insbesondere wegen des Torfes hat sich das Projekt noch mal stark verteuert. Am Ende kostete es rund 1,1 Millionen Euro. Erfreulich findet Fleischmann, dass der Großteil davon – vier Fünftel – gefördert worden ist. Ohne die Zuschüsse wäre der Bau nicht möglich gewesen.

Auf dem Parkplatz stehen acht LED-Straßenlampen, die nachts gedimmt werden können, um Strom zu sparen. Vorbereitet ist auch der spätere Stromanschluss für Elektrofahrzeuge. Ein Kabel liegt bereits im Boden. Wann die Ladestation errichtet wird, ist aber noch offen.

Von Andreas Kaatz


Märkische Allgemeine Zeitung vom 02.12.2015:

Linde, Ahorn und Co. werden regelmäßig gepflegt

Nauens Bäume unter Kontrolle

Rund 35 000 Bäume auf städtischen Grundstücken werden regelmäßig in Nauen und seinen Ortsteilen kontrolliert und gepflegt. Die Mitarbeiter der Dienstleistungsgesellschaft entfernen Totholz, kürzen Kronen und fällen gegebenenfalls auch Bäume. 2015 gab es zudem besonders viele Sturmschäden.

Nauen. Die Flatterulme im Nauener Stadtpark hat in ihrem Leben schon viel gesehen. Dazu gehören auch alle Programme auf der Freilichtbühne, denn sie steht gleich daneben. Doch wenn dort am 1. Mai wieder der „Kessel Buntes“ stattfindet, dann wird der stattliche Baum nicht mehr da sein. Er muss vorher gefällt werden, da er mittlerweile eine Gefahr darstellt. Ein Pilz hat ganze Arbeit geleistet.„Der Baum hat die Stockfäule, er steht nur noch auf Stelzen“, sagt Hr. Korb und schiebt die Sondierstange in den Wurzelbereich. Das Werkzeug trifft auf keinen Widerstand mehr, verschwindet fast. Wie viel Stürmen die Ulme noch standhalten würde, weiß niemand.

Korb ist seit 2011 als Kontrolleur in der kommunalen Dienstleistungsgesellschaft (DLG) tätig. 60 bis 80 Bäume nimmt er täglich unter die Lupe – in der Nauener Kernstadt, aber auch in den 14 Ortsteilen. Die Ergebnisse seiner Kontrollgänge erhält dann Sebastian Alexander Philipp, der das Baumkataster bei der DLG leitet. „Ich werte die Empfehlungen des Kontrolleurs aus und muss festlegen, was wichtig ist“, sagt Philipp. Vorrang haben immer die Standorte, wo es um die Sicherheit von Menschen geht. Somit stehen bei den Baumexperten der DLG beispielsweise Straßen, Schulen, Kitas oder Grünflächen wie das städtische Freibad oder der Stadtpark besonders im Fokus. „Da besteht eine besonders hohe Sicherheitserwartung“, sagt Sebastian Alexander Philipp.

Immer von Oktober bis Februar sind deshalb die beiden ausgebildeten Baumpfleger der DLG im Stadtgebiet unterwegs. Sie schneiden Lichtraumprofile an Straßen, entfernen Totholz, pflegen oder kürzen Baumkronen und nehmen manchmal einen Kronensicherungsschnitt vor, sprich: Die Krone wird komplett entfernt. Im Gegensatz zur Fällung bleibt der Stamm dabei stehen, bietet Insekten und Vögeln noch Unterschlupf. Zwölfmal geschah dies 2014, hingegen wurden 124 Bäume ganz gefällt – gerade in dicht besiedelten Bereichen die bevorzugte Variante.

Unter anderem in Ribbeck, Wachow und Groß Behnitz waren die Baumpfleger seit Oktober dieses Jahres schon, demnächst geht es in Markee, Tietzow oder Börnicke weiter. Die Kernstadt kommt Anfang 2016 an die Reihe. Um die 500 Pflegemaßnahmen werden es insgesamt bis Ende Februar sein.

Rund 35 000 Einzelbäume auf städtischen Flächen sind im Baumkataster erfasst, werden regelmäßig begutachtet und entsprechend ihrer Schädigung eingeordnet. Daraus leitet sich auch der künftige Kontrollrhythmus ab. Allein 2014 waren 617 Pflegemaßnahmen notwendig. Und Philipp ist überzeugt, dass diese Zahl in Zukunft nicht deutlich sinkt. Denn die Bäume würden älter und durch Umwelteinflüsse geschädigt.

Doch die Arbeiten an Bäumen können nicht immer nur nach Plan erfolgen. „In diesem Jahr hatten wir auch zahlreiche Sturmschäden zu verzeichnen, mehr als in den Jahren zuvor“, sagt Philipp. So fegten heftige Böen im Juni über den städtischen Friedhof. Viele Äste brachen ab, blieben in den Kronen hängen und mussten schnellstmöglich entfernt werden. Drei Tage dauerten die Aufräumarbeiten. Aber auch in der Hamburger und in der Brandenburger Straße mussten die Baumpfleger aus dem gleichen Grund ran.

Wenn jetzt wieder ein schwerer Sturm angesagt ist, hat der Chef des Baumkatasters trotzdem keinen unruhigen Schlaf. „Ich bin der Überzeugung, dass wir das Bestmögliche machen“, sagt er. Eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass trotzdem etwas passiert, sei immer vorhanden. „Wir versuchen es aber mit unseren Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, zu minimieren. Allerdings kann auch ein völlig gesunder Baum durch eine Böe umfallen.“

Von Andreas Kaatz


Märkische Allgemeine Zeitung vom 08.02.2013:

08.02.2013

Digitales Stammbuch

Vermessen, begutachtet und nummeriert: Die Stadt Nauen verfügt jetzt erstmals über ein Baumkataster

NAUEN – Eigentlich bevorzugt sie die USA, Mexiko oder Guatemala: Doch ein Exemplar der Sumpfzypresse, die hierzulande auch in manchen Parkanlagen zu finden ist, hat es bis nach Nauen ins Havelland geschafft. Es steht am Behnitzer See in Groß Behnitz. Weitere Exoten sind die Stechpalme am Badesee in Bergerdamm oder die kanadische Hemlocktanne auf dem Nauener Friedhof, ebenso die Maulbeerallee am Kriegerdenkmal in Klein Behnitz.

Außergewöhnliche Funde, auf die Sebastian Alexander Philipp und sein Mitarbeiter Korb von der kommunalen Dienstleistungsgesellschaft (DLG) in den vergangenen zwei Jahren gestoßen sind. Beide hatten die Aufgabe, erstmals ein Baumkataster für die Stadt Nauen zu erarbeiten, das jetzt im Wesentlichen fertiggestellt ist. Rund 35 000 Einzelbäume auf städtischen Flächen nahmen sie dafür unter die Lupe und hatten es dabei vor allem mit Linden und Ahorn zu tun. Beide Arten machen jeweils knapp ein Fünftel des Nauener Bestandes aus. An dritter Stelle liegt die Eiche mit zwölf Prozent.

„Wir haben die Bäume nach Art, Größe und Stammumfang erfasst sowie eine Sichtkontrolle zum Zustand vorgenommen“, sagt Philipp, der dazu an innerstädtischen Straßen, auf dem Gelände von Schulen und Kitas, im Freibad, in Parks und auf sonstigen Grünflächen unterwegs war. Nunmehr sind alle Bäume mit grünen Plaketten nummeriert und zudem per GPS eingemessen.

Doch die erfassten digitalen Datensätze haben nicht nur einen statistischen, sondern auch einen ganz praktischen Wert. „Damit wird künftig Zeit und Geld gespart“, sagt Philipp. Denn die Kontrollen erfolgen jetzt wesentlich zielgerichteter als früher. Damals seien Mitarbeiter beauftragter Firmen alle halbe Jahre bestimmte Straßen abgelaufen und haben die Bäume dort pauschal in Augenschein genommen. Nun jedoch soll jeder Baum individuell betrachtet werden, abhängig von seiner Entwicklungsphase und den Schäden, meint der Baumexperte. Die Folge: Ältere Bäume sind in der Regel häufiger als früher dran, jüngere und vitalere seltener. „Die Kontrollzeiten haben sich damit insgesamt stark reduziert, was aber nicht zu Lasten der Verkehrssicherheit geht“, versichert Philipp. Schwerpunkte seien beispielsweise Kitas oder Schulen, „wo sich der Bürger darauf verlässt, dass ihm kein Ast auf den Kopf fällt“. Aber auch stark frequentierte Straßen sind besonders im Fokus. Falls notwendig, müssen die Kronen beschnitten oder gar Bäume gefällt werden wie unlängst an der Kita „Borstel“. Eine Birke erwies sich dort als völlig morsch.

Das Kataster soll künftig aber auch dabei helfen, dem Eichenprozessionsspinner das Leben schwer zu machen. Bei der nächsten Bekämpfung aus der Luft erhält der Helikopterpilot die genauen Standorte der Bäume.

Das jetzt vorliegende Baumkataster stellt nur den ersten Baustein eines städtischen Geoinformationssystems dar. „Demnächst erfassen wir unter anderem auch die Straßenbeleuchtung und die Hydranten“, kündigt DLG-Geschäftsführer Markus Kumer an.

Die DLG ist ab diesem Jahr Ansprechpartner für Bäume im kommunalen Besitz und erreichbar unter (0 33 21) 4 60 09 18. Bei privaten Bäumen bleibt das Team Umwelt/Grün der Stadtverwaltung Nauen für die Bürger zuständig.

Von Andreas Kaatz


BRAWO vom 03.02.2013:

Nauen setzt Akzente mit Werbefilm

Nauen (MZV) Die Botschaft ist klar: Die Stadt Nauen setzt mit einem Image-Film, der erstmals während des Neujahrsempfangs gezeigt worden ist, neue Akzente. So soll der Werbestreifen vor allem den eigenen Wirtschaftsstandort aufwerten. Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD) spricht schon jetzt von einem Erfolg, „schließlich hat bisher noch niemand gemeckert“, wie er süffisant meinte.

Wer Nauen noch nicht gut genug kennt und noch nie von den dort ansässigen Groß- und Kleinunterternehmen gehört hat, sollte sich den 14 Minuten und 50 Sekunden langen Film in jedem Fall anschauen. „Klappern gehört zum Geschäft dazu. Wir haben aber auch eine Menge zu bieten. Wenngleich nicht jeder uns die Türen einrennen wird, so werden wir Aufmerksamkeit erregen. Da bin ich mir sicher. Flyer sind auch gut, ein gelungener Film aber noch besser“, so Fleischmann.

Letztgenannter soll jedenfalls das Standortmarketing verbessern und vor allem im Sinne der Unternehmen die Fachkräftesuche erleichtern beziehungsweise beschleunigen. Kein Wunder, dass die Geschäftsführer von Unternehmen wie den Havelland Kliniken, Pac Tech, Bosch-Siemens Hausgerätewerk, Wild Dairy Ingredients und etwa Brillen Rasch exemplarisch zu Wort kommen, auch im eigenen Interesse, denn sie bieten immer wieder für Qualifizierte anspruchsvolle Arbeitsplätze an.

Apropos. Die „Pur Werbeagentur“ von Matthias Wolf hat den Film, der Nauen von allen Seiten zeigt, also auch die kulturellen Angebote einschließt, im Auftrag der städtischen Dienstleistungsgesellschaft Nauen mbH in Szene gesetzt.

DLG-Geschäftsführer Markus Kumer, verantwortlich für die Wirtschaftsförderungin der Funkstadt, plant darüber hinaus mit Blick auf das kommende Jahr noch weitere Akzentuierungen. So soll eine eigene Homepage mit allen Daten und Fakten, aufgelistet werden sollen etwa Ansprechpartner für Unternehmen, die sich gerne in Nauen ansiedeln wollen und sich dort auch über Fördermöglichkeiten informieren können, aufgeschaltet werden. „Das entwickeln wir aber gemeinsam mit den Wirtschaftstreibenden“, sagte Kumer. Weitere Gespräche dazu soll es vertiefend noch geben, schließlich soll nichts dem Zufall überlassen werden und für den Standort geworben werden.